In letzter Zeit wurden zahlreiche Baumpflanzungsprojekte ins Leben gerufen. Beispiele sind die Pflanzung von 20.000.000 Bäumen durch die USA und die Internet-Suchmaschine Ecosia, die einen Teil ihrer Einnahmen für die Pflanzung neuer Setzlinge spendet. Auch in der Tschechischen Republik gibt es eine Reihe ähnlicher Aktivitäten, z. B. bieten die Städte den Bürgern die Möglichkeit, ihre eigenen Bäume auf ausgewiesenen Wiesen zu pflanzen.
Bislang scheint alles zu funktionieren. Die weltweite Entwaldung ist ein ernstes Problem, und Bäume sind nicht nur als Sauerstoffproduzenten nützlich, sondern verbessern auch den Boden und bieten vielen Arten Schutz und Zuflucht. Je mehr Bäume also, desto besser, so scheint es. Doch so einfach ist es nicht.
Erstens sind nicht alle Standorte für die Aufforstung geeignet. Einige Gebiete sollten besser als Weideflächen belassen oder als Weideland genutzt werden. Nicht alle Tiere brauchen Wälder. Viele Tiere bevorzugen allein stehende Bäume. Daher sollte vor der Anpflanzung eines Waldes eine gründliche Untersuchung durchgeführt werden, um festzustellen, ob der Standort wirklich von einer Aufforstung profitieren könnte.
Eine weitere Frage ist die geeignete Baumartenzusammensetzung. Erfreulicherweise wurde die Fichtenmonokultur in der Tschechischen Republik in den letzten Jahren aufgegeben (u. a. wegen der Auswirkungen der Asseln). Es stimmt zwar, dass Fichtenholz zu den besten Hölzern gehört, und Fichtenholz wächst schnell und kann schnell geerntet werden, aber es ist für die klimatischen Bedingungen in der Tschechischen Republik nicht gut geeignet (außer in den höchsten Bergen). Daher muss sorgfältig überlegt werden, welche Arten und in welchem Verhältnis sie am besten angepflanzt werden.
Damit verbunden ist ein weiterer Aspekt, der bei diesen Projekten oft vernachlässigt wird. Dabei geht es nicht nur um den Schutz vor Wildtieren, die junge Bäume fressen, sondern auch um den Schutz vor Erosion aufgrund von Verholzung (einschließlich Herbivorie). Darüber hinaus ist eine regelmäßige Bewässerung der Setzlinge in den frühen Wachstumsphasen unerlässlich. Vor allem, wenn (wie in den letzten Jahren) Frühjahr und Sommer trocken sind.
Leider wird diese Pflege, wie bereits erwähnt, oft vernachlässigt, und die meisten Setzlinge sterben ab. Die übliche Ursache ist Trockenheit. Aber auch bei noch so guter Pflege überleben nicht alle Setzlinge bis zum Erwachsenenalter. Deshalb muss man sich überlegen, was mit den abgestorbenen Setzlingen geschehen soll. Entweder pflanzt man neue Setzlinge, um das Saatgutverhältnis aufrechtzuerhalten, oder man lässt der Natur ihren Lauf, wie es meistens der Fall ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Anpflanzung von Bäumen durchaus möglich ist, aber mit Vorsicht zu genießen ist. Wenn man eine große Anzahl von Bäumen pflanzt, ist es besser, alles Förstern zu überlassen, die Erfahrung haben und wissen, welche Bäume wo am besten wachsen. Auch die Nachsorge darf nicht vergessen werden. Denn nur so können die Wälder auf unserem Planeten wiederhergestellt werden.